Fraktale Mathematik ist die bessere
Warum sollte die fraktale Mathematik die konkreten Dinge besser abbilden können, als die übrige Mathematik?
Wiederum ausgehend von der Voraussetzung, daß keine zwei konkreten Dinge im Universum gleich sind, erwächst daraus die weitere Schlußfolgerung, daß es keine tatsächlichen Geraden und keine tatsächlichen Kreise gibt. Tatsächlich dürfte es wohl nur etwas wie Spiralen geben. Die von uns geschaffenen Geraden und Kreise sind also nur eine Art ideale Ausschnitte von Spiralen, die entweder sehr lang gestreckt sind oder eben nicht. Insofern dürfte es auch (im Sinne der euklidischen Mathematik) eben keine zwei echten Parallelen geben, da sich alle fortgesetzten Spiralen nähern und entfernen und nicht den „gleichen“ Abstand behalten. Dies bedeutete, daß das Universum sich trotz Ausdehnung gleichzeitig wieder konzentriert und Ausdehnung und Zusammenziehen parallel stattfindet, je nachdem, welchen Ausschnitt wir wählen oder welcher Ausschnitt uns vorliegt.
Alle mathematisch beschriebenen Mengen erzeugen bei sehr großen Zahlen oder in die Unendlichkeit fortgesetzt, logische Probleme, die vermutlich auf diese (falschen) Voraussetzungen zurückzuführen sind, daß zwei Gleiche existierten, dies aber gar nicht der Fall ist. Existierten zwei Gleiche, könnte es echte Parallelen geben.
Dies könnte die Schlußfolgerung nach sich ziehen, daß auch unser abstraktes Denken in der Unendlichkeit gar nicht abstrakt ist, sondern in der Unendlichkeit konkret werden muß, da es zwar mit einer Annahme von zwei Gleichen beginnen kann (damit die Dinge in einer abstrakten Weise vereinfacht, was ein sprachliches und kein mathematisches Phänomen ist), jedoch bei immer größerer Dehnung des „abstrakten“ Denkens einen immer größeren Bezug zur Abbildung von konkreten Dingen finden muß und sich damit quasi dem Konkreten annähert.
(Im übrigen bedeutet die Verwendung der Gleichheit oder des Ver-Gleichs im Denken, dass Denkergebnisse per se nicht mit der Realität übereinstimmen. Formuliere ich also abstrakte Schlussfolgerungen, sind deren Übereinstimmungen mit der Realität eher zufällig. Das bedeutet, was auch wissenschaftlich stets verlangt wird, dass die Ergebnisse von Denkvorgängen stets einem Praxistest unterzogen werden müssen, um ihrer Reproduzierbarkeit und damit ihre Realitätsübereinstimmung zu prüfen. Das wesentliche Element wissenschaftlicher Arbeit ist damit die Beobachtung. Die Beobachtung von Phänomenen ist sowohl in der Sammlung der natürlichen physkalischen Vorgänge als auch in der Sammlung der Erfahrung zu künstlich erdachten physikalischen Vorgängen zwingend notwendig. Dies ist ein universales Postulat jeder ernsthaften, vernünftigen Arbeit. Mithin darf keine Beobachtung von Phänomenen vor vorneherein ausgeschlossen werden, zumal nicht mit dem Argument, es gäbe keine Erklärung auf Basis der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Eine solche Argumentation übersieht im wahren Sinne des Wortes das Wesentliche.)
Letztlich enden wir dann stets bei der Grundannahme, mit der wir gestartet sind. Gäbe es zwei abstrakte Gleiche, die jedoch in der Unendlichkeit stets auf eine Verneinung stoßen, nämlich die, daß es keine zwei Gleiche gibt – auch keine abstrakten, weil sie sich in der Unendlichkeit stets unterscheiden, gibt es also keine zwei Gleichen.